Aufgehört zu träumen

Jeden Morgen, wenn ich in den Spiegel schau', seh' ich den deutschen Fiebertraum

Die Haare blond, die Augen blau, die Haut so weiß und blütenrein

Ein echter Deutscher, in der Hand einen Benzinkanister

Auf dem geschrieben steht „Antifascista“

Nie wieder Schland, nie wie Oury Jalloh

Verbrenn' die AfD, nie wieder braunes Fallobst

Werd' nicht aufhör'n, die Faust geballt zum Widerstand

Solang die Mörder meiner Freunde ausseh'n, als wär'n sie mit mir verwandt

Totes Rauschen in den Bäum'n, leere Phrasen in den Händen

Ich hab' aufgehört zu träum'n, ich hab' angefang'n zu kämpfen

Angst und Wut in mein'n Fäusten, keine Zäune, keine Grenzen

Ich hab' aufgehört zu träum'n, ich hab' angefang'n zu kämpfen

Werf' den ersten Stein, ja

Jeden Abend, wenn ich in den Spiegel schau', seh' ich aus, ja

Die Ohren taub, ein Auge blau, ja

Ich habe Angst, nicht um mich selbst, um meine Brüder, meine Schwestern

Dass sie irgendwann kaputtgeh'n an den Ding'n, die sie verletzt hab'n

Nie wieder Hanau, nie wieder NSU

Starke Rücken wein'n nicht, hier ist niemand zu Besuch

Werd' nicht aufhör'n, die Faust verkrampft zum Widerstand

Solang die Mörder meiner Freunde ausseh'n, als wär'n sie mit mir verwandt

Totes Rauschen in den Bäum'n, leere Phrasen in den Händen

Ich hab' aufgehört zu träum'n, ich hab' angefang'n zu kämpfen (Um wen geht's hier eigentlich?)

Angst und Wut in mein'n Fäusten, keine Zäune, keine Grenzen

Ich hab' aufgehört zu träum'n, ich hab' angefang'n zu kämpfen

Werf' den ersten Stein

Wie viel ist dein Leben wert, wenn das der andern nicht mehr zählt?

Sag, wie viel? Schwarz-Rot-Gold

Wie viel ist dein Leben wert, wenn das der andern nicht mehr zählt?

Sag, wie viel?